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Interdisziplinäres Designmodul 2020

130 Studierende / 14 Dozierende
6 Modulprojekte / 4 Wochen Unterricht
2 Standorte / 1 Abschlussveranstaltung

Wie gestaltet sich die Zukunft der Arbeit, welche Motivation liegt der eigenen Kreativität zugrunde und welche Strategien der Widerstandskraft bieten sich im digitalen Zeitalter für Designerinnen und Designer an?

Während vier Wochen haben sich 130 Studierende des Studiengangs Bachelor Design der ZHdK anlässlich des Interdisziplinären Designmoduls 2020 intensiv mit diesen und zahlreichen weiteren Themen beschäftigt und konkrete Lösungsansätze erarbeitet. Arbeitsorte bildeten die Räumlichkeiten zweier ehemaliger Fabrikationsstandorte, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Einmal der Campus Toni-Areal und einmal die Cima Norma, eine ehemalige Schokoladenfabrik im Valle di Blenio. Insgesamt wurden sechs verschiedene Modulprojekte angeboten:

© ZHdK
© ZHdK

Modulprojekt 1: Digital Walden. Resilient strategies in the digital forest
Dozierende: Antonio Scarponi, Verena Ziegler

Almost two hundred years after Henry David Thoreau published his famous book, «Walden» it still remains one of the archetypes of the modern and post-modern times "arcadia". Based on this literary archetype, we wil reflect on the impact of digitalization on the future of work and like in the "digital forest" of our times. The course will focus on the construction of a "hut" made of waste material found in Toni Areal.

The first week was focused on concept development and planning the idea of the hut itself. We worked in groups, choosing materials, brainstorming, discussing our limitations and merging ideas. One of our key concerns was to define the meaning of a hut itself. As a group we agreed on a set of rules to follow, for example to use only waste material found in Toni Areal and Bleniotal, where we spent the succeeding week.

The second week took place in the abandoned chocolate factory of Cima Norma in the village of Torre in Bleniotal. We spent most of our time outside, collecting wood from the forest and developing functional prototypes which we eventually took back with us to Toni Areal. We also determined our final idea, a roof structure supported by four pillars which manifested as tree trunks. Under this roof was to be a hut made out of material we collected in the forest. The work outside also included making sound recordings used later on in our project.

In the third week we began to construct the building blocks of our hut and this process led to the most difficult period of our project. This included joining previously cut trees together and raising them, as well as making the “walls” of the hut and figuring out their composition. On top of this, we began looking into the application of digital technology in our project which was realised using speakers nested in our tree trunks.

In the last week we were mainly working outside, on the ramp of Toni Areal, where our hut was finally raised. We built the roof itself, the walls – which were made out of sticks assembled using melted plastic bottles – and prepared the roof cover, a former exhibiton poster, using a technology which revolved around the recycling of bottle caps. Finally we worked together as a group to attach the roof to its pillars and to fix the cover on top of it. After the finalisation of the hut itself we set up an installation which highlighted our work process and also included the afforementioned sound technology which played our recordings from Bleniotal.

Studierende: Andreas Bütler, Anurak Supornpraditchai, Arnar Hjartarson, Camila Gutiérrez, Fabian Frey, Leah Schulze, Linus Maurmann, Mario Fuchs, Paméla Schmidinger, Sven Krahl, Yu Ting Chung, Zoë Urand

Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020
Modul Digital Walden. © ZHdK 2020

Modulprojekt 2: Ritorno al futuro – Die neuen Bildermacher des Bleniotals
Dozierende: Christian Imhof, Karin Seiler

Auf den Spuren von Roberto Donetta (1865-1932, Wanderfotograf aus dem Bleniotal) reisen wir durch die Zeit ins Bleniotal des 19. Jahrhunderts und schaffen Zusammenhänge zwischen Wahrnehmung, Repräsentation und Imagination.

Modul Ritorno al Futuro. © ZHdK 2020
Modul Ritorno al Futuro. © ZHdK 2020

Archivio
Wir würden die Cima Norma sezieren. Stück für Stück nehmen wir sie auseinander und dokumentieren die Veränderungen, die diese Fabrik im Laufe der Zeit durchlebt hat. Jede Türe, jedes Fenster, jedes Scharnier soll uns vor die Linse kommen und in einem Buch wieder zusammengefügt werden. Allerdings soll man darin nur die Einzelteile finden, aber niemals die Cima Norma als «Ganzes» sehen. So entsteht im Betrachter ein eigenes Bild dieser alten Fabrik.

Studierende: Christian Barteld, Yvonne Haberstroh, Nicole Hirschi, Daryl Schiltknecht

Archivio. © ZHdK 2020
Archivio. © ZHdK 2020

Dangio – eine Anekdote
In garstigem Schneeregen marschierten wir durch das altehrwürdige Dorf, stiegen ausgetretene Stufen hoch, liefen durch enge Gassen und trafen inmitten dieser Dorfidylle auf Giordano Cima. Er stieg gerade mit seiner Frau aus dem Auto aus und freute sich offensichtlich, dass er von uns angesprochen wurde. Ungefähr 70- jährig, mit lebhaftem Blick, schilderte er uns verschiedene Eindrücke aus der damaligen Zeit bis zum Niedergang der Schokofabrik. In diesem Zusammenhang schilderte er uns auch die folgende Anekdote, welche Anlass für uns war, daraus einen Comic zu illustrieren und diesen mit animierten Projektionen zu ergänzen:

«Giordano schielt mit seinem Freund ums Eck. Sie schielen auf den Ort, wo die Resten aus der alles überstrahlenden Schokofabrik verbrennt werden. Arbeiter sind dran, die Resten und Abfälle auf einen Haufen zu werfen um alles den Flammen zu überlassen. Flink schleichen sie sich zum Ort des Geschehens, um kleine Stücke von Schokolade zu erhaschen und damit in den Gassen von Dangio zu verschwinden, um in ihrem Versteck genussvoll die Schoko zu essen. Denn Schoko gab es sonst nur an Weihnachten.»

Studierende: Rebecca Emmenegger, Valentin Mutzner, Darius Spiess

Dangio – eine Anekdote. © ZHdK 2020
Dangio – eine Anekdote. © ZHdK 2020
Dangio – eine Anekdote. © ZHdK 2020
Dangio – eine Anekdote. © ZHdK 2020

Heimat
After a brief visit to the Bleniotal region here in Switzerland, we pursued to capture a sense of the region through an audiovisual format. With the three large fabric screens, we replay slow shots of the dawn and early hours of daybreak as the region of Dangio i Torre wakes to a new day. Meanwhile, one small TV screen plays some inside shots alongside an audio recording from the locals of the region. By mixing these mediums, the viewer can experience a small window into the local life and mood.

Studierende: Danuka Ana Tomas, William Hellberg Yanci, Maurane Zaugg

Heimat. © ZHdK 2020
Heimat. © ZHdK 2020

Searching for Lost Cultures
and Hidden Spaces
Unser Projekts beruht auf unserem Interesse an der mytholgischen Geschichte des Bleniotals, und wie diese mit der rauen Bergumgebung und der daraus resultierenden Lebensweise zusammenhängt. Im Bleniotal angekommen einigten wir uns auf 3-4 Artefakte/Orte, die wir aufsuchen und dokumentieren wollten. Unser erstes Ziel war die casa dei pagani oberhalb von Dongio. Bereits dort bemerkten wir die mystisch, rätselhaft, fast schon bedrohliche, rauhe Stimmung die sich durch die ganze Suche wie ein roter Faden zog.

Ein projizierter, auditiver Loop schien uns passend fuer eine Stimmungsinstallation aufgrund der dadurch entstehenden immersiven Erfahrung. Das Videomaterial unterteilten wir in vier Viodeos zu den Kategorien, Detail, Landschaft, Protagonisten und die im Auto fahrenden Aufnahmen. Die erste Tonspur wurde aus Aufnahmen aus dem Tal zusammengestzt, danach wurde mit virtuellem Keyboard eine Synth-Spur aufgenommen und darübergelegt. Uns gefällt der Kontrast von Natur und Synthetik und wir empfinden das Resultat als sehr atmosphärisch. Anschliessend kam noch eine Dialogebene, mit gesprochenen Ausschnitten hinzu.

Studierende: Manuel Corchia, Lucy Fabian, Céline Nidegger, Linn Spitz

Searching for Lost Cultures and Hidden Spaces. © ZHdK 2020
Searching for Lost Cultures and Hidden Spaces. © ZHdK 2020
Searching for Lost Cultures and Hidden Spaces. © ZHdK 2020
Searching for Lost Cultures and Hidden Spaces. © ZHdK 2020

Konservierung
Das Tessin ist nicht übervölkert, junge Menschen verlassen zwar das Bleniotal (Flucht in die Stadt), doch es hat immer noch bewohnte Häuser, gefüllte Regale in den überlebenswichtigen Dorflädelis und vorbeifahrende Autos. Die Einwohnerzahl des Tals ist seit mehreren Jahrzehnten konstant geblieben. Alle diese Eindrücke haben wir fotografisch festgehalten.

Nach einer knappen Woche im Tessin konnten wir auf einen gut gefüllten Topf an Bilder zurückgreifen und diesen in Handarbeit kuratieren um diesem möglichst interessante Bildstrecken und Bildpaare zu entnehmen. Statt ein phyisches Sammelsurium zu machen wollten wir diese in einem ersten Schritt in Gruppen einteilen und den Bilder Attribute zuordnen. Einen gewissen Zufallsfaktor wollten wir in unser Endprodukt einbauen, um das längere oder mehrmalige Betrachten attraktiver zu machen.

Es entstand eine Website. Die Landingpage ist schwarz gehalten – Lediglich eine Spalte mit 53 Begriffen ist auf der linken Seite zu sehen und der Satzbeginn: „Das Bleniotal ist…“. Der Besucher kann einen Begriff anwählen und es wird zufällig eine von uns gestaltete Collage angezeigt. Drückt man erneut auf denselben Begriff werden neue Bilder angezeigt, die aber inhaltlich dem vorherigen in irgendeiner Weise ähnelt. Das kann auch als Spiel betrachtet werden, denn nicht immer sind die Zusammenhänge offensichtlich.

Studierende: Micha Niederhäuser, Dominic Roy Platten, Louis André Straub, Narada Zürrer

Konservierung. © ZHdK 2020
Konservierung. © ZHdK 2020
Konservierung. © ZHdK 2020
Konservierung. © ZHdK 2020

Modulprojekt 3: Why am I creative? Auseinandersetzung mit der eigenen gestalterischen Kreativität
Dozierende: Henriette-Friederike Herm, Andrea Roca, Katrin Siegel

Eigenständiges Denken und Handeln ist unser Credo. Wir wissen, dass wir als Gestalterinnen und Gestalter Verantwortung übernehmen können, denn wir wollen etwas bewirken. Wir stellen uns die Frage, wie wir als kreativschaffende Persönlichkeiten im Kleinen oder im Großen „die Welt“ verändern können oder wollen. Wir sehen die Gestaltung als Antrieb und als gesellschaftlichen Treiber an.

Studierende: Selina Bachmann, Lorena Cipriano, Nino Coaz, Roman Engler, Anamaria Fernandez, Liliane Gschwend, Ramona Gschwend, Martina Holenstein, Julia Hoogkamer, Vilté Jurgutyté, Vanessa Karla, Tim Köhli, Nils Lange, Sikharin Meier, Silvana Nater, Anna-Lea Pontet, Véronique Rebetez, Andrina Schmid, Joëlle Spira, Tamara Trabucco, Graziella Waldvogel, Tabea Wschiansky

Andrina Schmid (Auszug Projektarbeit) © ZHdK 2020
Andrina Schmid (Auszug Projektarbeit) © ZHdK 2020
Julia Hoogkamp (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Julia Hoogkamp (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Selina Bachmann (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Selina Bachmann (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Vanessa Karla, Silvana Nater (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Vanessa Karla, Silvana Nater (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Roman Engler (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Roman Engler (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Liliane Gschwend (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Liliane Gschwend (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Véronique Rebetez (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Véronique Rebetez (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Tamara Trabucco (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Tamara Trabucco (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Nino Coaz (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Nino Coaz (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Martina Holenstein (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Martina Holenstein (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Lorena Cipriano (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Lorena Cipriano (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Ramona Gschwend (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020
Ramona Gschwend (Auszug freie Projektarbeit). © ZHdK 2020

Modulprojekt 4: Parallelwelten
Dozierende: Florian Faller, Margarete Jahrmann, Nadia Fistarol, Maike Thies

Das Modul «Parallelwelten» beschäftigte sich mit dem immersiven Potential von virtuellen und inszenierten Räumen zur Darstellung, Erzeugung und Reflexion von Realität. Es wurde in Zusammenarbeit mit der Vertiefung Bühnenbild der ZHdK realisiert.

Geschichten brauchen Bühnen, leben durch das Figureninventar, bedürfen der Inszenierung: multidisziplinäre Fähigkeiten waren gefragt, um der Aufgabenstellung nach der Konzeption und Produktion eines zeitgemässen Mockumentary-Formats zu entsprechen. Im Modul entwarfen die Studierenden in vier Gruppen «Social Media Mockumentaries», die über Instragram eine breite Zielgruppe anvisieren. Die Projekte zeigen eindrucksvoll auf, wie schmal der Grad zwischen Fiktion, Fakten und Fake News ist. Beruht das Dargestellte auf Tatsachen oder ist es einfach nur frei erfunden? Die Arbeiten laden ein zum Zweifeln, zum Jonglieren mit Fakten aber auch zum spielerischen Erkunden von alternativen Sichtweisen auf das Hier und Jetzt.

5G Beauty
Der 5G Beauty Resort eröffnet eine neue Dimension der optimierten Schönheit. Durch 5G-Hochfrequenzbestrahlung können Genveränderungen des Fettgewebes, Pigmentanpassungen und Veränderung der Haarwurzelproduktion individuell auf den Körper angewendet werden. Diese Technik repräsentiert die neuste Form der plastischen Chirurgie. Der 5G Beauty Resort bietet einen kompletten Wandel der mentalen, sowie körperlichen Gesundheit. Unser Angebot umfasst eine ganzkörperliche Erneuerungskur, die durch Wiederaufbau und Genveränderung für ein anhaltendes und natürliches Wohlbefinden sorgt. Umgeben von einer bildschönen Alpenkulisse unterstützen die Ruhe und umliegende Natur an der Zürcher Stadtgrenze, die erfrischende Therapie für ein junges und ausgewogenes Aussehen.

Um den 5G Beauty Resort entstand ein komplettes Marketingkonzept mit eigenem Logo, Bildsprache, Farbkonzept und einer eigenen Produktlinie, welche nach der Strahlungstherapie Anwendung findet. Die Influencerin Priszilla Medrano stand als erste Probandin zur Verfügung und stellte ihre Erfahrungen im Videoformat online. 1’000 käuflich erworbene Followerinnen und Follower sowie deren Likes unterstützten die Aufmerksamkeit für das Konzept von 5G Beauty auf den sozialen Medien.

Studierende: Kerim El-Mokdad, Leonor Kotoun, Sima Moser, Lia Studerus, Alessandro Wahed

5G Beauty. © ZHdK 2020
5G Beauty. © ZHdK 2020
5G Beauty. © ZHdK 2020
5G Beauty. © ZHdK 2020

Sul Sosto
Im Frühjahr 2020 kündigt ein bisher unbekanntes Real Estate Unternehmen namens „Toni Real Estate“ ein neues Projekt an, das im Bleniotal verwirklicht werden soll. An der Spitze des Sosto, dem ikonischen “Matterhorn” des Bleniotals, soll ein hochmodernes Ferien- und Kulturresort realisiert werden. Das Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes lehnt sich stark an die Struktur eines Bergkristalls an. Das Gebäude wurde von dem renommierten Architektenteam „Peter & Küng Architekten“ gestaltet.

Die Mockumentary „Sul Sosto“ zeigt auf, wie wohlhabende Investoren und ein Architektenteam das Bleniotal mit einer futuristischen Bauprojekt für immer verändern werden.

Studierende: Tamara Baumann, Sophia Becker, Lorina Brändle, Flurina Frei, Moritz Gysi, Sonjoi Nielsen

Sul Sosto. © ZHdK 2020
Sul Sosto. © ZHdK 2020
Sul Sosto. © ZHdK 2020
Sul Sosto. © ZHdK 2020

Slodki
Anna Slodki ist eine in Zürich wohnhafte unabhängige Journalistin. Ihre Karriere hat gerade erst begonnen, deshalb ist sie Feuer und Flamme, als sie plötzlich einen Tipp für eine Story von einer anonymen Quelle bekommt. Ein kurzer Brief von einer Quelle, von der sie nur den Anfangsbuchstaben weiss: „War die Cima Norma wirklich eine Schokoladenfabrik?“.

Studierende: Sophie Anderhub, Lucie Bachmann, Damaris Büchner, Samara Keller, Shafira Nugroho

Slodki. © ZHdK 2020
Slodki. © ZHdK 2020
Slodki. © ZHdK 2020
Slodki. © ZHdK 2020
Slodki. © ZHdK 2020
Slodki. © ZHdK 2020

Spore-Tech
Spore-Tech ist ein Technologieunternehmen, das sich auf den Bereich der Nanotechnologie spezialisiert. Um der Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll entgegenzuwirken, entwickelte Spore-Tech in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Cima Norma den neuartigen Nanobotpilz «Sample NF20».

Inspiriert wurde dieser durch den Pestalotiopis Microspora Pilz, der in 2012 von einem Forscherteam der Universität Yale am Amazonas entdeckt wurde. Im Gegensatz zum Pestalotiopis Microspora Pilz kann «Sample NF20» nicht nur Polyurethan abbauen, sondern Kunststoff jeglicher Art und das innerhalb von nur wenigen Stunden. Forscher*innen sind sich sicher, dass der Nanobotpilz die Zukunft des Recyclings massiv verändern wird und eine echte Innovation für Technologie und Umwelt darstellt.

Studierende: Endre Balanki, Yves Biber, Sabrina Brüngger, Laura Cincera, Luzia Hüttenmoser, Moreno Vogel, Tanita Somnus

Spore-Tech. © ZHdK 2020
Spore-Tech. © ZHdK 2020
Spore-Tech. © ZHdK 2020
Spore-Tech. © ZHdK 2020
Spore-Tech. © ZHdK 2020
Spore-Tech. © ZHdK 2020
Spore-Tech. © ZHdK 2020
Spore-Tech. © ZHdK 2020

Modulprojekt 5: Undo your Workflow
Dozierende: Rebecca Morganti-Pfaffhauser, Nicholas Schärer, Alex Hanimann

Die Rahmenbedingungen und Prozesse unserer alltäglichen digitalen Arbeitsräume, Programme, Tools und Applikationen bilden eine wesentliche Grundlage für die tägliche gestalterische Arbeit. Ein präziser persönlicher Workflow ermöglicht «Ausdruck», engt gleichzeitig aber auch den Horizont auf die Grösse des persönlichen Monitors ein.

Das Projekt «Undo Your Workflow» setzte sich zum Ziel, eingespielte Prozesse zu unterlaufen, Ansätze im Unscheinbaren zu entdecken und den Blick auf Unbeachtetes und die vielseitigen Zwischenräume zu richten. In der ersten Woche in der Cima Norma entstand eine Materialsammlung aus (bewegten) Bildern, Skizzen, Field Recordings, Notizen, Begegnungsprotokollen und Objekten. Zu Löchern oder Spuren aus vergangenen Zeiten, es wurden Hinweise auf Personen gesammelt und gekämmte Wiesen dokumentiert. Im weiteren Verlauf des Moduls wurden die in den Fokus gerückten Themen kollaborativ zu Projekten und (offenen) Fragestellungen weiterentwickelt. Wohin führt eine gestalterische Reise, die mit Abdrücken von Löchern beginnt? Wie strukturiert man gefundenes Arbeitsmaterial aus einer «disziplinfremden» Umgebung? Welchen Klang hat ein Buch, und wie kann ein solches sinnlich erlebt werden?

Exemplarisch werden drei von sieben Projekten aufgezeigt:

House with no Style. © ZHdK 2020
House with no Style. © ZHdK 2020

House with no Style
Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, oder kurz: ETH. Bereits der Name ruft bei den Meisten wohl sehr konkrete Bilder hervor. Man verbindet die ETH mit Zahlen, mit Rationalität und somit im Kern auch mit Wissenschaft. Und wo man Wissen schafft, da sammelt sich über die Jahre auch einiges an Papier an.

Doch von dieser Fülle an Altpapier, welches für Laien oft mit unverständlichen Ideen gespickt zu sein scheint, geht ein ganz eigener Charme aus. Was man hier findet ist die optische Verkörperung von Fakten. Und obwohl man beim durchstöbern des Altpapiers oft nur mutmassen kann, was das erklärte Ziel der ursprünglichen Autor*innen war, so lässt sich eine gewisse nüchterne Ästhetik doch nicht von der Hand weisen. Aus diesem Grund haben sich die Gestalter*innen dieses Bandes dazu entschlossen, das Altpapier der ETH in eine Sprache zu übersetzen, welche für sie verständlich ist.

Studierende: Cinzia Michetti, Kim Fiebiger, Janiva Wittmer

House with no Style. © ZHdK 2020
House with no Style. © ZHdK 2020
House with no Style. © ZHdK 2020
House with no Style. © ZHdK 2020
House with no Style. © ZHdK 2020
House with no Style. © ZHdK 2020

Do you feel?
Do you feel the color? Do you feel the paper? Do you feel the text? Do you feel the snow? Do you feel the doors? Do you feel the food? Do you feel the smell? Do you feel the light? Do you feel the shapes? Do you feel the shadow? Do you feel the texture? Do you feel the screen? Do you feel the thread? Do you feel the chair? Do you feel the fabric? Do you feel the folder? Do you feel the taste? Do you feel the flower? Do you feel the smoothness? Do you feel the roughness? Do you feel the sound? Do you feel nervous? Do you feel the mountain? Do you feel alone? Do you feel satisfied? Do you feel the tension?

Das in einer abgedunkelten Installation präsentierte Dokumentations-Buch lud Betrachter*innen dazu ein, es zu erfahren. Empfindliche Mikrofone fingen den Klang jeder Seite, jedes Momentes der Betrachtung ein, während die Augen kaum noch Konturen ausmachen konnten. Die individuelle Buch-Erfahrung rückte physische und konzeptionelle Eigenschaften in den Vordergrund und eröffnete den Weg zu einer spielerischen Interaktion mit dem Medium Buch und seinen Inhalten.

Studierende: Yao Liu, Noam Benatar, Eileen Good

Wann ist Loch?
Eine multimediale, interdisziplinäre Untersuchung zum Thema «Loch». Was ist ein Loch? Ab wann ist es ein Loch? Wie fängt man es ein? Wie bildet man es ab? Wie spricht man darüber? Ist ein Loch das Innere oder seine Begrenzung? Muss ein Loch rund sein oder kann es eine andere Form haben? Ist es analog oder digital? Ist ein Loch eine Aussparung? Ein Hohlraum? Eine Kerbe? Eine Beschädigung? Oder ist es die Abwesenheit von Material? In dem Fall substanzlos? Also Leere? Ein Nichts? Oder doch «Alles»? Die Ergebnisse der Recherche wurden performativ präsentiert.

Studierende: Meret Mächler, Yangzom Sharlhey, Stefan Kraft

Wann ist Loch. © ZHdK 2020
Wann ist Loch. © ZHdK 2020
Wann ist Loch. © ZHdK 2020
Wann ist Loch. © ZHdK 2020
Wann ist Loch. © ZHdK 2020
Wann ist Loch. © ZHdK 2020

Modulprojekt 6: Out of Office
Dozierende: Fritz Gräber, Lisa Ochsenbein

Die Schweiz des 21. Jahrhunderts wird geprägt von Digitalisierung und Deindustrialisierung. Ehemalige Fabriken wie das Toni Areal oder die Cima Norma im Tessin werden längst anders genutzt oder stehen leer. Doch wie, wo und warum arbeiten wir in Zukunft? Unter Annahme der These, dass intellektuelle Arbeit, vernetztes Denken und das Entwickeln von Ideen in Zukunft an Stellenwert für den Menschen gewinnen wird, setzen wir uns im Modul „Out of office“ mit Denkräumen, also Räumen zur geistigen Arbeit, auseinander.

Kann kreatives Denken in bestimmten Umgebungen gefördert werden? Wie sieht ein Ort der gedanklichen Arbeit aus? Wie gelingt es uns in Zeiten der Informationsflut und der Reizüberflutung, uns zu konzentrieren, wichtige Informationen zu verarbeiten und auf das Wesentliche einzukochen? Arbeiten wir dazu still, alleine, in Austausch, in gezielt anregender Atmosphäre? Sind Arbeitsräume für gedankliche Arbeit offen, interaktiv, vernetzt oder in sich abgeschlossen?

In diesem Modul entwickelten wir Objekte und szenographische Inszenierungen zum Thema Denkräume. Ziel war es, einen Ort zu schaffen, der uns achtsam träumen und gedanklich wandern lässt, in dem wir neue Perspektiven einnehmen können und doch ganz bei uns sind.

Lamelle
Trete vor die Sensoren, berühre die Lamellen und beobachte die wellenförmigen Lichterspiele an der Wand, auf dem Boden und der Konstruktion selber – vielleicht erkennst du ja, wie wir durch die Natur beim Design inspiriert wurden. Dieses Wandbild erfüllt Zwischenräume des Alltags, leere Orte wie Gänge und Wände mit einer poetisch, sensorischen Erfahrung um unsere Kreativität dort fiessen zu lassen, wo normalerweise kein Platz dafür ist.

Studierende: Ahmad El Salameh, Jack Flynn, Tatjana Jessica Streit

Lamelle. © ZHdK 2020
Lamelle. © ZHdK 2020

Giant
Die voluminöse Papierkonstruktion ähnelt ausserlich einem schlichten, grossen Stein und strahlt gleicherweise Grösse und Ruhe aus. Der Innenraum steht in einem starken Kontrast mit dem Äusseren, durch die Enge, die Komplexität aus Muster und Licht. Das Kollektiv hat sich von der Geburt und Schwangerschaft inspirieren lassen, so stellt der Innenraum und das Licht den schutzenden Bauch und den beruhigenden Herzschlag einer Mutter dar. Zudem dringen Geräusche nur gedämpft zu einem durch und trennen einen von der Aussenwelt. Damit wollen wir den Betrachtern einen Moment fürsorglicher Ruhe verschaffen und sie mit neuer Inspiration in die Welt “wiedergebären”.

Studierende: Anika Hapke, Andy Kirk, Ava Toyloy, Pascal Jeker

Giant. © ZHdK 2020
Giant. © ZHdK 2020
Giant. © ZHdK 2020
Giant. © ZHdK 2020

Severin
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verschmelzung von Arbeits- und Lebensräumen in vielen Bereichen, werden bei der Leuchte Severin aus einem Objekt zwei unterschiedliche Stimmungen durch die Interaktion mit dem Licht erzeugt. Der Fokus liegt auf den Gegensatzen von Spannung&Entspannung und Refektor&Diffusor. Dabei wird versucht, durch ein Produkt als Installation, die Atmosphare vom Arbeiten und Wohnen zu unterscheiden.

Trotz komplexer Konstruktion hat die Leuchte eine leichte Anmutung. Dieser Charakter wird durch die Spannung von zwei leichten, transparenten Segelstofplanen erzeugt. Der Zug am Seil der schwebenden Leuchte, veranlasst zwei aufeinanderliegende Flächen, sich aus einer planaren Position in eine räumliche Form zu bewegen und so die Lichtstimmung grundlegend zu ändern.

Studierende: Martina Skvaro, David Walsh, Jasmin Widmer

Severin. © ZHdK 2020
Severin. © ZHdK 2020
Severin. © ZHdK 2020
Severin. © ZHdK 2020

Art Of Flow
Das Ziel der Installation ist es, dass sich die Besuchenden aus ihrer gestressten Alltagswelt zurückziehen können und durch die Unterstützung des Raumes entspannen können. Drei verschiedene Video Loops mit den Oberthemen Wasser, Licht und Grün werden umgesetzt. Allgemein werden sich die Projektionen visuell von konkreten Formen und Objekten zum Abstrakten wandeln, um den Gedankengang des Betrachters schweifen zu lassen. Der Sound soll sich passend zum Visuellen verhalten und die Entspannung fördern. Dies geschieht mit Klängen aus der Natur und passender Musik.

Studierende: Vera Gut, Severin Brodmann, Mathis Ebner

Art of Flow. © ZHdK 2020
Art of Flow. © ZHdK 2020

Nice to see You
Als Designer veröffentlichen wir unsere Arbeit auf Social Media oder im Web und setzen damit unsere professionelle Identität stetig der Öffentlichkeit aus. Privat möchten wir uns jedoch unbemerkt und frei im digitalen Raum bewegen können. Kontrollmechanismen im digitalen Raum nehmen wir dabei oft wenig wahr. Im physischen Raum hingegen nehmen wir Kontroll- und Uberwachungstechnische Massnahmen sehr bewusst wahr.

In dem für die Ausstellung gestalteten physisch erfahrbaren Raum “Nice to see You” ist der Besucher zugleich Beobachter wie Beobachteter. Die Personen im Ausstellungsraum werden durch eine Überwachungskamera geflmt, mittels Face-Tracking wird deren Identität erfasst und via Beamer auf eine Wand projiziert. Zusätzlich werden die gesammelten, digitalisierten Informationen über einen Thermoprinter in Dauerschlaufe ausgedruckt, wodurch die schiere Informationsmenge über die Besucher der Ausstellung, welche z.B. in sozialen Medien meist freiwillig freigegeben wird, physisch erfahrbar wird.

Studierende: Bastien Egger, Mathias Manner, Jonas Müller

Nice to see You. © ZHdK 2020
Nice to see You. © ZHdK 2020