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Interdisziplinäres Designmodul 2019

Abschlussveranstaltung FOGO-Areal. Bild: Regula Bearth, ©ZHdK
Abschlussveranstaltung FOGO-Areal. Bild: Regula Bearth, ©ZHdK
© ZHdK
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«Welcome! Über die Gestaltung von Lebensraum und Nachbarschaft»

Das Interdisziplinäre Designmodul 2019 bietet Studierenden aller Fachrichtungen des 4. Semesters BA Design die Möglichkeit, sich in interdisziplinären Teams Fragestellungen der Quartier- und Stadtentwicklung anzunehmen. Die thematische Setzung nimmt konkret Bezug auf das sich stark in Veränderung befindenden Fogo-Areal beim Bahnhof Altstetten in Zürich.

Interdisziplinäre Teams von Studierenden setzen sich während vier Wochen mit Aspekten der Quartierentwicklung vor Ort auseinander und bringen sich als Designerinnen und Designer ein, um das Areal und die unmittelbare Nachbarschaft nachhaltig zu prägen. Insgesamt werden sechs Modulprojekte angeboten:

Modul Social Radio. © ZHdK 2019
Modul Social Radio. © ZHdK 2019

Modulprojekt 1: Social Radio - Geschichten aus dem FOGO Areal
Dozierende: Karin Seiler, Nico Lypitkas, Simon Grab

Ausgangslage:
Ein Ort braucht Geschichten, durch die Geschichten entsteht die Geschichte des Orts. Geschichten wollen erzählt, gesehen und gehört werden. Wir erzählen von einem Ort, dessen Geschichte gerade erst zu entstehen beginnt. Wir setzen uns mit der Frage nach dem sozialen Potenzial des Mediums Radio auseinander und widmen uns der Frage, wie wir Geschichten, Stimmen und Klänge vorfinden, sammeln, gestalten, wie wir empfangen und senden, um dieses Potenzial zu aktivieren.

Ablauf und Aufgabenstellung:
Die Studierenden bilden gemischt-disziplinäre Teams, in welchen sie sich sowohl mit dem FOGO-Areal als Ort, seinen Bewohnerinnen als auch mit dem Medium Radio/Podcast auseinandersetzen. Ziel ist es, mittels Radio/Social Audio ein niederschwelliges Medium vor Ort zu etablieren, das Brücken sowohl vom Areal in die Nachbarschaft als auch in den virtuellen Raum baut und die beteiligten Menschen näher zusammenbringt.

In ihrem jeweiligen Team entwickeln die Studierenden je ein serielles Live- oder On-Demand-Radioformat, welches Geschichten um, mit und von Menschen auf dem und um das FOGO-Areal erzählt. Dabei entsteht jeweils mindestens eine Pilotfolge, welche den Sender “Radio FOGO” (Arbeitstitel) speist und Teil einer physischen Präsenz des temporären “Senders” vor Ort ist. Die Formatentwicklung umfasst um visuelle Formen der Präsenz vor Ort oder im Web..

Es sind Studierende aller Vertiefungen willkommen, die sich für das Geschichten-Erzählen mittels Audio/Social Radio und die mediale Verbreitung von narrativen Inhalten interessieren und ihren disziplinären Hintergrund in die Formatentwicklung einbringen wollen.

Modul Pop-up Kitchen. © ZHdK 2019
Modul Pop-up Kitchen. © ZHdK 2019

Modulprojekt 2: FOGO Pop-Up Kitchen: The Home Outside the Home.
Dozierende: Antonio Scarponi, Clemens Winkler

IKEA, one of the world leading retail home furniture companies, regularly publishes marketing studies on the “life at home” state of the world. According to the last Life at Home Global Report 2018, 35% of people living in cities worldwide declared that there are places where they feel more at home than the space they actually live in[1]. Furthermore, the report found out that:

- There are five fundamental needs that we all seek in order to create that elusive feeling of home (security, privacy, comfort, belonging, ownership).
- Our neighborhood and communities play an increasingly important role in our homemaking experiences.
- Our cities offer us anonymous places for private moments, while our residential homes restrict our physical and mental privacy.

According to the report, Switzerland follows the world trend with little discrepancies. The methodology, the aims and the conclusions of this study is arguable in many respects, however the general reflection of this survey, offer interesting points of speculation that can be explored on the ground of FOGO areal with design students.

The course will be focused on the creation of a mobile, modular, pop-up kitchen to support “the feeling of the home outside of the four walls”. Students will be provided with raw materials to build a skeleton for a popup kitchen module completed with two bicycle wheels. With this material, the students will have to “cook” a mobile urban device that enhances a shared food preparation activity, becoming an urban mobile aggregator to empower emotional feelings that the life at home report address as the key findings of the “feeling at home outside the home”.

During the course of the project, students will be requested to design, build, test, document and photograph their contribution. The first two weeks will be focused on the design and construction of the popup kitchen. The second two weeks will be focused on the implementation, test, use, of the urban device as neighbor facilitator that will be possibly involve experiences, competences, knowledge of the FOGO Areal inhabitants. The project will be held in collaboration with Hic et Nunc (www.hic-et-nunc.me) and other external partners and contributors to this project are in the process of confirmation.

The kit designed by the students will be offered as “mobile” urban home furnishing to the Fogo Areal and remain at disposal of the community for further public activities.

Minimal bibliography:
- Jan Gehl, Life Between Buildings, Island Press, 1971, chapter 3 to assemble or disperse pp.81-127.
- Richard Sennett, Building and Dwelling, Penguin Books, 2018, chapter 7.
- Christopher Alexander, Notes on the Synthesis of Form, Harvard University Press, 1971 (paperback edition), part 1.
- Giorgio Agamben, What is a dispositive? Diaphanes-Verlag, Zurich / Berlin, 2008.
- Filippo T. Marinetti, On the Table IV: The Futurist Cookbook, Sternberg Press, 2014.

Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019
Modul StadtGestalten. © ZHdK 2019

Modulprojekt 3: StadtGestalten
Dozierende: Lisa Ochsenbein, Christian Spiess

Aktivismus und Eigeninitiative der Stadtbewohner sind wichtige Bausteine in der Gestaltung des öffentlichen Raums und der Entwicklung von Nachbarschaft. Im Modul „StadtGestalten“ werden die Studierenden dazu aufgefordert, das FOGO Areal und dessen erweiterte Nachbarschaft aktiv zu betrachten und als gestaltbaren Raum zu begreifen.

Nach dem Prinzip des legendären Guerilla Gärtners Maurice Maggi - der seit Jahrzenten das Stadtbild von Zürich prägt indem er Pflanzen an ausgesuchten Orten aussäht um Sie dann sich selber zu überlassen und Ihnen so hilft Ihren natürlichen Lebensraum zurückzuerobern - gilt es, in der erweiterten Nachbarschaft des FOGO Areals Objekte anzusiedeln, die sich schlüssig ins Ortsbild einfügen und den dortigen Lebensraum aufwerten.

Die Studierenden entwerfen Dinge, die sich in den bestehenden Raum einordnen und sich selber überlassen werden können. Objekte, die für den jeweiligen Standort entworfen werden. Dabei geht es um die Fragen: wem gehört der öffentliche Raum? Wie eignet man sich einen Ort als Lebensraum an? Welche Haltung zum öffentlichen (Stadt)raum haben wir als Gestalter? Wie können wir Ihn prägen und mitgestalten? Was braucht es, damit wir uns auch im öffentlichen Raum «zuhause» fühlen?

Mit Eternit als Partner für die Umsetzung der Entwürfe steht den Studierenden ein Material zur Verfügung, das sich hervorragend eignet für den Einsatz im Aussenraum und sich auch ohne grosse Vorkenntnisse in Form bringen lässt. Zwei Reisen zu Eternit nach Payerne zum Kennenlernen des Materials und zur Umsetzung der Prototypen sind Bestandteil des Moduls.

Nach Ende des Moduls können die entstandenen StadtGestalten in der Nachbarschaft des FOGO Areals auf einem ausgewiesenen Stadtspaziergang entdeckt werden. Die Anwohner werden so auf eine Entdeckungsreise in Ihre Nachbarschaft eingeladen und die Passanten auf unbekannte Pfade gelockt. Über die nächsten Monate wird sich herausstellen, welche Entwürfe der Studierenden ihren natürlichen Lebensraum gefunden haben und welche wieder eingehen und verschwinden werden.

Modulprojekt 4: meta tag – Reclaiming Urban Space
Dozierende: Maike Thies Maike, Florian Faller, Margarete Jahrmann

Mit «meta tag» gründen wir ein aktivistisches Künstler-Kollektiv, das Augmented-Reality-Technologien (AR) nutzt, um im öffentlichen Raum Position zu beziehen, Haltung zu zeigen und Diskussionen anzuregen.

Wir sind täglich Werbeplakaten, politischen Kampagnen und Logos im Stadtraum Zürich ausgesetzt. Wie können wir Augmented Reality nutzen, um den öffentlichen Raum und die ihm eingeschriebenen Messages/Statements zu kommentieren oder mit eigenen Inhalten zu überlagern? Welche Möglichkeiten bietet AR um die kommerziellen und politischen Mechanismen, die den öffentlichen Raum in eine exklusive Ressource für Produktivität transformieren, offenzulegen, subliminal zu unterlaufen oder zu dekonstruieren? Wie können wir mit AR vom blossen Empfänger zum Sender von Botschaften werden, von der Konsumentin zur Gestalterin?

Neben den eigentlichen Interventionen entwerfen die Studierenden als Kollektiv eine Social-Media-Strategie, um auf ihre Positionen und Botschaften aufmerksam zu machen und das Gesamtpaket zu bewerben. Ziel ist eine informelle Plattform, die die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich dazu ermutigt, sich auf diesen neugeschaffenen Diskussionsraum einzulassen.

Studierende erhalten die Möglichkeit, am A MAZE Festival Berlin (10. bis 13. April 2019) teilzunehmen. Es fällt ein Selbstbehalt von ca. 350 CHF an. Zusätzlich wird ein Workshop mit Philipp Steimel von machina eX angeboten.

Modulprojekt 5: Neo Suburbia – Zürich Altstetten — ein Ort im Dialog
Dozierende: Rebecca Morganti-Pfaffhauser, Alex Hanimann, Cybu Richli

Das Areal Geerenweg ist umringt von den Bahngeleisen der ein- und ausfahrenden Züge Zürichs und der Europabrücke in der alten Industrie. Zürich Altstetten ist so etwas wie ein Un-Ort. Unort tönt zunächst negativ. Aber Unorte sind Orte, in denen viel ungenutztes Potenzial brach liegt und die deswegen neu gedacht werden können.

Mittels Recherche vor Ort und Dialog wollen wir uns thematisch mit den BewohnerInnen, mit diesem Ort und ihrer Umgebung differenziert auseinandersetzten, um neue Ansätze, Denkweisen und Strategien zum Thema Stadtentwicklung und Nachbarschaft theoretisch und partizipativ zu denken und zu entwickeln.

In kleinen, interdisziplinären Gruppen soll ein Zeitdokument geschaffen werden, in dem Beobachtungen festgehalten, Zustände beschrieben oder Ereignisse kommentiert werden. Zufällige Begebenheiten spiegeln den Ort, sorgfältig recherchierte Sachverhalte bilden ihn ab. So entsteht ein eigenständiges Projekt, in dem Informationen zusammengeführt, kritisch hinterfragt und gleichzeitig kommentiert werden.

Modulprojekt 6: Escher-Walk
Dozierende: Barbara Liebster, Markus Bucher

Dieses ausserordentliche Projekt der ZHdK entsteht im Departement Design und wird vom Kanton Zürich finanziell unterstützt. An der Gestaltung des interdisziplinären Escher Walk arbeiten seit November 2018 etwa 40 Studierende aus 4 Vertiefungen, Designer, Künstlerinnen und Spezialisten mit.

Der Escher Walk ist ein Stadtspaziergang, der dich mitnimmt zu Orten, die mit Leben und Werk des Visionärs Alfred Escher (1819 -1882) verbunden sind. Als Tour Guide dient eine eigens dafür entwickelte Web App. Diese Verknüpfung von physischem und digitalem Erlebnis erschliesst auf innovative Weise den urbanen Raum. Sie zeichnet aus heutiger Perspektive ein vielschichtiges Bild der schillernden Figur Escher und der rasanten Entwicklung der modernen Stadt Zürich, die dieser entscheidend mitgeprägt hat. Anfang Mai geht der Escher Walk als neues, kostenloses Kulturangebot an die Öffentlichkeit.

Was tun wir in diesem Modulprojekt?
Im Modulprojekt untersuchen wir konkrete Orte und Situationen im urbanen Raum. Wir reflektieren die Stadtentwicklung entlang der Route des Escher Walk im Kontext unserer Zeit. Durch Experimente im öffentlichen Raum schärfen wir unsere Wahrnehmung und Position als Designerinnen und entwickeln aus den Orten heraus Gestaltungsideen. Wir arbeiten mit Interventionen, temporären Installationen, Performance, Fotografie, Zeichnung, Film etc. Auf Basis dieser Sammlung von Material und Expertise entwickeln wir:

- installative/performative Ereignisse im öffentlichen Raum
- das visuelle Erscheinungsbild des Escher Walk
- die Gestaltung des Eröffnungsevents im Belvoir Park

Der Prozess umfasst Recherche, Konzeption, Ausarbeitung der Entwürfe und Produktion in interdisziplinären Kleingruppen.