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Nimm dich nicht so ernst!

Nimm dich nicht so ernst!Im interdisziplinären Designmodul «Nimm dich nicht so ernst!» haben die Studierenden des 4. Semesters Design gelernt, sich gestalterischen Freiraum zu schaffen und diesen als Spielwiese einer gemeinschaftlichen und interdisziplinären Kreativität zu nutzen. Dabei wurden Gestaltungsstrategien wie Humor, Ironie und Persiflage angewendet, um gemeinsame Interessen zu ermitteln und im Rahmen von Gruppenprojekten eigenständige, relevante, und «nicht so ernst gemeinte» Designfragestellungen mit konkreten Designmethodologien zu erarbeiten.

Das Modul war in vier definierte Wochen gegliedert, die sich durch folgende Mottos und Gestaltungsräume beschrieben wurden: «Albern sein» (Spassraum); «Albernheit anwenden» (Explorationsraum); «Die Früchte unserer Albernheit» (Produktionsraum) und «Ausstellen und Dokumentieren» (Öffentlicher Raum).

Im ersten Abschnitt stand die Definition der eigenen gestalterischen Tätigkeit im Kontext des eigenen Humorverständnisses im Vordergrund. Durch Techniken wie die Sketching Session und die Realisation von humoristischen Sketches haben die Studierenden von unterschiedlichen Fachrichtungen einander kennengelernt und erste Synergien geknüpft. In der zweiten Woche wurde die Definition der forschenden Haltung im Design vor einem humoristischen Hintergrund behandelt. Durch adaptierte Designmethodologien wie dem morphologischen Kasten wurden Ideenfindungsprozesse mit Zufall und Absurdität aufgeladen, um unerwartete Ergebnisse und Gedankenverknüpfungen hervorzurufen. Das Spannungsfeld zwischen ernst und unernst wurde weiter aufgezogen, indem die zunächst albernen Ideen in eine konkrete Projektdisposition mündeten, nachdem die besten Ideen ermittelt und Gruppen zugeteilt wurden.

Im Produktions- und öffentlichen Raum begannen die eigentlichen fünf Gruppenprojekte mit den Titeln «Item», «das brennende Skelett», «Gänsehautmomente», «Balkonien» und «Unused». Item (Studierende von Cast, Interaction Design, Trends & Identity und Visual Communication) untersuchte die unerwarteten und höchstpersönlichen (crowdgesourcten!) Orte der Stadt Bern mit dem Entwurf einer App, mit der man «anders unterwegs» sein konnte – inklusive «Pinkelfunktion». Das brennende Skelett (Game- & Industrial Design) entwickelte eine interaktive multilineare Narration, bei der man mit einem brennenden Skelett in einer Absinthbar absurde (und tiefgründige) Gespräche führen kann. Gänsehautmomente (Game-, Industrial-, Interaction Design und Knowledge Visualization) entwickelte sich zu einer «fiktiven, und doch nicht so fiktiven» Schlager-Band, die auf akribische (und nahezu wissenschaftliche) Art und Weise die gestalterischen Parameter der Schlagermusik analysierte, um sie visuell und sogar musikalisch nachzuempfinden. Die Gruppe von Balkonien (Cast, Game-, Interaction Design und Trends & Identity) setzte sich mit der voyeuristischen Aufzeichnung von menschlichen Tätigkeiten auf Balkonen auseinander und präsentierte sie in Form einer narrativen Skizzenserie. Unused (Game Design, Knowledge Visualization und Trends & Identity) befasste sich mit der Konsumfrage der ungebrauchten Gegenstände – aber nicht mit der Moral- sondern mit der Emotionskeule: In einer Umfrage ermittelte ungebrauchte Gegenstände kommen mit unterschiedlichen Emotionen zu Wort, von tieftraurig bis zynisch.

Modulleitung:
Henriette-Friederike Herm (Dozentin Trends & Identity)
Alessandro Holler (Dozent Knowledge Visualization)

Unused

«Unused» ist ein Point-&-Click-Game und beschäftigt sich mit unbenutzten Gegenständen. Das Projekt ist eine Kritik am Überkonsum und bringt Spieler*innen auf eine humorvolle Art und Weise zum Nachdenken.

Weiterführende Informationen:
- Link Unused by d4star

Autor*innen:
Kristina Rieder
Sofia Poku
Sarah Luo

Item

«item,» das Logbuch für absurde und einzigartige Locations. Lass dich vom Zufall leiten und entdecke Orte, die du sonst nie gesehen hättest. Durch Crowdsourcing füllt sich unser Logbuch für dich mit Insider-Wissen, welches von Locals und Besuchern festgehalten wird. Durch den integrierten «Piss-Button» wird es auch nie zu einer verklemmten Aneglegenheit kommen.

Autor*innen:
Milena Küpfer
Andreas Waldburger
Matthias Lahoda
Julia Fässler
Linda Bachmann

Gänsehautmomente

Die Toni-Balonis sind eine fiktive, und doch nicht so fiktive Schlagergruppe bestehend aus Tinu-Toni, Oli, Basti und Gnesi. Die vier Freunde machen nicht nur das Toni unsicher, sondern erobern mit ihrem Debütalbum Gänsehautmomente die Schlagerbühnen Europas. Sag ja zum Schlager und hol dir noch heute das Album! Als Geschmacksporbe gibt es hier Musikauschnitte, Autogrammkarten und ein Werbevideo. Hossa!

Weiterführende Informationen:
- Link Toni-Balonis

Autor*innen:
Sebastian Hauser
Agnes Eklund
Oliver Good
Martin Hodler

Das brennende Skelett

Ein brennendes Skelett sitzt an der Bar.
E
s wartet auf dich.

Zwei erschöpfte Entwickler sitzen vor ihren Computern. Wir haben uns die letzten Wochen intensiv mit einem persönlichkeitsgestörten, brennenden Skelett unterhalten.

Wer bist du?
Skelett:
Jesus.
Wirklich?
Skelett: Nein. Eigentlich bin ich Hitler.

Diese Auseinandersetzung wurde in einem interaktiven, multilinearen Dialog dokumentiert. Du erlebst deine eigene Geschichte. Wir haben 5 Pfade gelegt, auf denen du dich ausleben kannst. Je nachdem wie du dich entscheidest, kannst du bis zu 6 verschiedene Enden erreichen.

Manche Leute sehen und hören Dinge, die nicht da sind. Andere sprechen mit Toten. Es soll sogar welche geben, die beten.
Skelett: Es lacht auf.

Wir streben bittersüssen, schwarzen Humor an.

Autor*innen:
Natasha Sebben
Christian Meier

Balkonien

Balkonien ist ein voyeurisitisches Tagebuch, in welchem Gesehenes von Balkonen skizziert und interpretiert wurde. Festgehalten wurden dabei Momente der Verwirrung, Intimität, des Sonderbaren oder schlichtweg Unsinnigen und mit den Gedanken der Zeichner*innen vollendet.

Weiterführende Informationen:
- Link Skizzierte Erzählungen

Autor*innen:
Sarah Luo Alec Nikolov
Nikola Antolovic
Max Hübner