it happens
In dem sich um alltäglichen Sexismus handelten Inszenierungsvideo "ithappens" wurden Erfahrungen von über 30 Frauen gesammelt und visuell und auditiv überspitzt dargestellt. Dies bietet den ZuschauerInnen die Möglichkeit, in das Gefühlschaos und die Emotionsstufen von Betroffenen einzutauchen.
It happens. Und zwar fast jeder.
Sexismus ist ein täglicher Begleiter für die meisten Frauen dieser Welt - und damit sind nicht (nur) sexuelle Übergriffe gemeint, sondern vor allem die kleinen Momente, die manchen vielleicht gar nicht erst auffallen; eine beiläufige Bemerkung, ein gewohnter Anmachspruch, ein durchdringender Blick, ein leichtes Streifen der Haut, eine kleine Benachteiligung. Und trotz ihrer Unscheinbarkeit können solche Momente negative Konsequenzen für die Beteiligte haben.
Das Bewusstsein für diese Problematik wird heute immer mehr zum Thema - zu recht, wie wirfinden. Für dieses Inszenierungsvideo wurden persönlichen Erfahrungen von circa 30 Frauen aus verschiedensten Alters- und Herkunftshintergründen gesammelt, einem Emotionskapitel zugeordnet und in Szene gesetzt. Der Fokus liegt dabei ausschliesslich auf der intimen Gefühlswelt dieser Frauen, nicht auf das Erlebnis selbst.
Das Ergebnis ist eine auditive und visuelle Reise, die einlädt, sich voll und ganz in ein solches Gefühlschaos zu begeben, die frau durchlebt, wenn sie mit Sexismus konfrontiert wird.
Die Motivation unserer Darstellerinnen, sich solch unangenehmen Situationen auszusetzen, stand unserem persönlichen Antrieb als Produzentinnen um nichts nach - dadurch ergab sich nach einem intensiven Monat dieser kleine Beitrag zu einem grossen Thema.
Begegnungen
Sechs Arbeiten zum Thema Begegnungen explorieren die Tiefen, die im menschlichen Zwischenraum liegen. In einem Magazin werden die verschieden erarbeiteten Erkenntnisse zusammengeführt.
Seit einiger Zeit ist unser Alltag gezeichnet von eingeschränkten sozialen Kontakten, Isolation bis hin zur Einsamkeit. Neue Bekanntschaften knüpfen sich schwerer und digitale Treffen haben reale längst abgelöst. Wenn wir neuen Menschen begegnen,
geschieht dies meist aus Distanz und mit einer gewissen Zurückhaltung oder Vorsicht. Das persönliche Zusammenkommen hat einen
neuen Stellenwert und beschränkt sich mehr denn je auf den engsten Kreis. Mit dieser Ausgangslage haben wir uns entschieden,
Begegnungen zum Thema unserer Arbeit zu machen. In einer Weise haben wir alle in unseren Leben eine massgebliche Transformation
in der Form von Begegnungen erfahren. Wir haben nicht nur eine viel intensivere Begegnung mit uns selbst, wir erleben Begegnungen
auch oft als passiv oder indirekt. Diesen menschlichen Zwischenraum haben wir uns ausgesucht, um ihn in all seinen Dimensionen
auszuloten. So sind die sechs hier aufgeführten Arbeiten entstanden, in denen sich jeder auf seine Weise dem Thema Begegnungen
annähert.
1
Auf einem Bildschirm begegnet man mehreren Kamerabildern, die zeigen, wie man von verschiedenen Seiten gefilmt, also beobachtet
wird. Man begegnet verschiedenen Bildern, wie einen andere Menschen sehen. Es ist die Begegnung mit der Beobachtung von
sich selber. Im letzten Jahr haben sich die meisten selbst mehr gesehen als je zuvor. Denn in jedem Zoomcall sieht man die eigene
Ansicht, wo man ständig überprüfen kann, dass man nicht komisch aussieht. Mit dieser Installation wird die Selbtbeobachtung
angeboten, um zu sehen, wie die Menschen darauf reagieren. Die Reaktionen wurden in einem Film festgehalten.
(Elia Hvalic)
2
Über verschiedene Experimente habe ich versucht, mich dem Thema der passiven Begegnung anzunähern. Auf dieser Suche musste
ich realisieren, dass all meine Bemühungen eines gemeinsam hatten: ich habe immer wieder passive Begegnungen erfahren und diese
gesammelt und archiviert. Meine Arbeit dokumentiert diesen Prozess und zeigt meine Gedanken und Funde.
(Laurin Hilbert)
3
Eine Spurensammlung, übersetzt in Fotogramme und Cyanotypien. Die Arbeit thematisiert die Nicht-Begegnungen, die vorkommen,
wenn man sich verpasst.
(Alice Bayer)
4
In allem was man macht, zeigt sich unvermeidlich das ich. In diesem Projekt versuche ich mir selber zu begegnen, in dem ich meine
inneren Bilder zu Blatt bringe. Zeichnen ist für mich eine Möglichkeit, flüchtige Gedanken festzuhalten, Erlebnisse oder Erinnerungen
hervorzurufen, frei und ohne Druck zu gestalten und manchmal hilft es mir sogar, mich zu konzentrieren oder zu entspannen. Aus reiner
Intuition und aus meiner jeweiligen Stimmung heraus sind verschiedene Illustrationen entstanden, die meine bewusst oder unbewusst
eingefangenen Eindrücke oder Erfahrungen abbilden.
(Minami Wetli)
5
Angetrieben durch meine Auseinandersetzung mit mir selbst, habe ich meine engsten Freundinnen fotografisch an ihren Ruheort
begleitet und festgehalten, wo sie sich am nächsten begegnen. Gepaart mit handgeschriebenen Texten können sich Leser*innen von ruhigen Momenten inspirieren lassen.
(Céline Hess)
6
In meinem Projekt habe ich mich mit der Begegnung mit mir selbst beschäftigt, indem ich Collagen zu Gefühlen aus Skulpturen und
Fotografien komponiert habe. Den Gemütszuständen wahnsinnig, traurig, verängstigt, freudig, friedlich und stark wurden beschreibende Eigenschaften für die Modellierung der Skulpturen zugeordnet. Durch die Gegenüberstellung der Skulpturen mit Typologien von Baumkronen und Ästen soll eine andersartige Visualisierung von Gemütszuständen entstehen.
(Maria Peskina)
Hypnagogia
Everyday we all as human experience a moment where we are stuck in between reality and imagination : this is the time when one falls asleep.
We are drifting into a surreal world of twilight in which our mind mixes souvenirs with imagination to create dreams that hang between reality and fantasy. Each of those dreams is a unique experience composed from all our memories and feelings. Sometimes our dreams show us rather familiar pictures, while others are a wild mix of colours and shapes, changing and glitching through our mind. Our project “hypnagogia” materialises this state in-between reality and fantasy in the form of unique photocollages, which were then altered by digital glitches to symbolise the illusive and fragile nature of dream visions. We decided to present our work as a fictive website mockup video regrouping all the individual artworks. Through the exploration of the website, the visitor is able to experience the artworks and interact with them in an innovative and intuitive way.